Die deutliche Mehrheit der Steuerberater ist zufrieden mit ihrem Beruf und blickt optimistisch in die Zukunft. Das besagen die repräsentativen Ergebnisse aus dem Statistischen Berichtssystem für Steuerberater (STAX) 2024 im Auftrag der Bundessteuerberaterkammer (BStBK). Fast 6.000 Berufsangehörige nahmen an der Online-Umfrage teil – das entspricht einer Rücklaufquote von über 25 %. Bei allen teilnehmenden Berufskollegen bedankt sich das BStBK-Präsidium auch im Namen der 21 Steuerberaterkammern.
STAX ist eine wertvolle Grundlage, um neue Perspektiven für die Zukunft der Steuerberatung zu entwickeln. Denn die Ergebnisse liefern fundierte Einblicke in wesentliche wirtschaftliche Faktoren der Steuerberaterkanzleien, wie die Umsatzentwicklung, die Kanzleigröße oder Abrechnungsarten.
Inhaltlich stellte die BStBK bei der Befragung die beiden Schwerpunktthemen „Digitalisierung“ und „Fachkräftemangel“ in den Mittelpunkt. Die Ergebnisse der entsprechenden Sonderauswertungen zeigen: Für Steuerberater hat eine digitalisierte Kanzlei weiterhin hohe Priorität. So konnten viele die Digitalisierung in den letzten Jahren deutlich voranbringen – und planen bereits weitere Schritte. In Zukunft sollen vor allem neue digitale Technologien wie die Referenzierung auf Belege oder KI-Chatbots implementiert werden. Beim Thema „Künstliche Intelligenz“ sind die meisten Befragten der Auffassung, dass diese ihren Beruf stark verändern wird, ohne den Steuerberater selbst überflüssig zu machen.
Zwar sehen die Befragten auch Herausforderungen auf dem Weg zu einer digitalisierten Kanzlei wie hohen organisatorischen Aufwand, nehmen aber vor allem die mit der Digitalisierung verbundenen Chancen wahr. Das sind Effizienzgewinne, bspw. beim Datenaustausch mit externen Partnern, oder die gewonnene Flexibilität, wie den ortsunabhängigen Zugriff auf Daten und das Arbeiten im Homeoffice.
Die STAX-Ergebnisse zeigen auch, dass der Fachkräftemangel in der Steuerberatung deutlich spürbar ist. In den letzten Jahren versuchten die Befragten, vor allem Steuerfachangestellte und Steuerberater für ihre Teams zu gewinnen. Insgesamt konnten aber nur knapp 70 % aller offenen Stellen in Berufsausübungsgesellschaften und rund 40 % aller offenen Stellen in Einzelkanzleien besetzt werden. Häufig scheiterte die Besetzung an fehlenden Bewerbern bzw. an der fehlenden Eignung der Bewerber.
STAX belegt damit, dass die BStBK ihr Engagement gegen den Fachkräftemangel unverändert hochhalten sollte. So arbeitet sie auch 2025 mit der Weiterentwicklung der Steuerberaterprüfung daran, den Berufszugang attraktiver zu gestalten und Hürden beim Berufseintritt abzubauen, ohne die Qualität der Steuerberatung zu senken. Zudem informieren BStBK, DStV und DATEV eG junge Menschen mit der Imagekampagne „#zahltsichausbildung“ über das Berufsbild der Steuerfachangestellten und versorgen Steuerberatungskanzleien gleichzeitig im Rahmen der Unterstützungskampagne „GEMEINSAM handeln!“ mit Hilfestellungen zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern.
Ausgewählte STAX-Ergebnisse und die Sonderauswertungen zur Digitalisierung und zum Fachkräftemangel in der Steuerberatung sind auf der BStBK-Website unter www.bstbk.de im Bereich „Berufsrecht“ beim Menüpunkt „STAX“ abrufbar. Die Sonderauswertungen werden zudem in der Zeitschrift Deutsches Steuerrecht (Beihefter zu Heft 04/2025) am 25. Januar 2025 veröffentlicht.
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